Hautgefährliches Sonnenlicht

Wir alle lieben Sonnenlicht, doch im Übermaß kann die UV-Strahlung des Sonnenlichts unserer Haut schaden. Durch den mangelden Eigenschutz der Haut sind hellhäutige Menschen besonders für Hautveränderungen durch UV-Strahlung gefährdet. Je mehr UV-Strahlung wir über die Jahre ungeschützt ausgesetzt sind, umso größer ist die Gefahr von ernsthaften Hautschäden. Denn mit der Höhe der Einzahlungen auf unser „UV-Konto“ steigt im Laufe des Lebens auch die Gefahr einer Lichtschädigung der Haut.

Die häufigste durch UV-Strahlung hervorgerufene Hautveränderung ist die Aktinische Keratose (AK).

 

FAQ´s:

Was ist eine Aktinische Keratose (AK)?

Aktinsich bedeutet durch Strahlung hervorgerufen und deutet somit auf die Ursache der Erkrankung hin. Bei einer AK handelt es sich um eine durch Sonnenlicht verursachte chronische Schädigung der verhornten Oberhaut, in der ein übermäßiges Zellwachstum stattfindet. Dies entsteht, wenn sich dort bestimmte Zellen, die sogenannten Keratinozyten, aufgrund von langjähriger Belastung mit UV-Strahlen genetisch verändern und unkontrolliert wachsen. Aktinische Keratosen sind chronische Erkrankungen und können eine sich wiederholende Therapie notwendig machen, wofür sich die Photodynamische Therapie (PDT) hervorragend eignet.

 

Welche Körperareale sind besonders gefährdet und wie äußern sie sich?

Die Aktinischen Keratosen entstehen überwiegend dort, wo viel Sonnenlicht auf die Haut trifft. Insbesondere sind unsere sogenannten "Sonnenterrassen" wie Stirn, Nasenrücken, Ohren, Gesicht, unbehaarte Kopfhaut und Dekolleté besonders gefährdet, da sie häufig über die Jahre hinweg ungeschützt der UV-Strahlung ausgesetzt waren. Sie können recht unterschiedlich ausgeprägt sein, etwa als Flecken oder Hautstellen mit rauer oder schuppiger Oberfläche. Die betroffenen Areale sind meist rötlich, manchmal auch rötlich-braun, gelblich oder hautfarben. Verdickt sich die oberste Hautschicht im Laufe der Zeit, fühlt sie sich ähnlich an wie Schmirgelpapier. Der Durchmesser aktinischer Keratosen liegt meistens zwischen einem Millimeter und zwei Zentimetern.

Wichtig zu wissen ist, dass unterhalb der sichtbaren Oberfläche die Keratosen oftmals viel größer sein können. Deshalb ist es sinnvoll, nicht nur einzelne, mit dem Auge sichtbare Keratosen, sondern die gesamte Fläche zu behandeln. Haben Sie Verdacht, betroffen zu sein, sollten Sie sich Sicherheit verschaffen, indem Sie einen Termin bei Ihrem Hautarzt vereinbaren.

 

Wer zählt zu der potentiellen Risikogruppe?

Während die Aktinische Keratose früher vorwiegend im höheren Lebensalter ab 50 Jahren auftrat, sind heute zunehmend auch jüngere Menschen betroffen. Der Grund hierfür liegt in einem veränderten Freizeitverhalten. So ist jeder zehnte Europäer über 40 Jahre von dieser Erkrankung betroffen, Männer doppelt so häufig wie Frauen. Nicht nur die Sonnenanbeter oder Solariumbesucher unter uns sind gefährdet, sondern auch Freizeitsportler, aber auch Menschen, die berufsbedingt im Freien arbeiten wie Landwirte, Dachdecker und Straßenbauer. Des Weitern zählen aber auch Menschen mit sonnenempfindlicher Haut und Menschen, deren Immunsystem dauerhaft beeinträchtigt ist, zu den besonders gefährdeten Risikogruppen. Diese Zahl wird in den kommenden Jahren noch weiter steigen, da die Anzahl an Neuerkrankungen allein in Deutschland stetig zunimmt.

 

Warum muss ich die AK unbedingt behandeln lassen?

Die AK ist eine frühe Form des hellen Hautkrebes, weshalb nach Bekanntwerden der Diagnose eine Therapie unbedingt erfolgen sollte, um die Entstehung eines sogenannten Plattenepithelkarzinoms zu verhindern. Diese zweithäufigste bösartige Hauttumorart kann lebensbedrohliche Folgen haben. Denn die Aktinische Keratose ist die Hauptursache für die Enstehung eines Plattenepithelkarzinoms. Die Progression einer AK in ein Plattenepithelkarzinom dauert im Mittel 2 Jahre, wobei bereits aus einer AK vom Grad 1 ein Plattenepithelkarzinom entstehen kann. Aus diesem Grund wird die Aktinische Keratose von den dermatologischen Gesellschaften als behandlungspflichtige Tumorerkrankung eingestuft. Deshalb ist eine konsequente Behandlung dringend anzuraten.

 

Wie kann ich meine Haut vor Aktinischen Keratosen schützen?

Ein konsequenter Sonnenschutz in jedem Alter, sei es durch Sonnencremes oder geeignete Kleidung ist die beste Therapie zur Vorbeugung der Aktinischen Keratose.

 

Mit welcher Therapie kann ich die Aktinische Keratose wirksam behandeln?

Mit Hilfe der innovativen Photodynamischen Therapie (PDT) steht die mit Abstand hochwirksamste Behandlungsmethode bei leichter bis mittelschwerer aktinischer Keratose zur Verfügung. Von den europäischen Arzneimittelbehördern gilt die PDT als Therapieoption der ersten Wahl. Sie kombiniert den Einsatz einer spezifischen Lichtquelle (kaltes LED-Rotlicht) mit einer licht-aktivierbaren Substanz. Somit konnten in klinischen Studien die höchsten Heilungsraten verzeichnet werden, da hier gezielt die kranken, krebsgefährdeten Zellen getötet werden, während gesundes Gewebe geschont wird. Als positver Nebeneffekt der PDT fand noch eine Hautverjüngung durch Kollagen-Neubildung in der Dermis (Lederhaut) statt.

 

Wie ist der Ablauf der PDT?

Die betroffene Hautstelle wird zunächst von Schuppen und überschüssiger Hornhaut befreit, gereinigt und entfettet. Danach wird ein spezielles verschreibungspflichtiges Gel aufgetragen, welches drei Stunden einwirken muss. Diese Zeit können Sie im Wartezimmer verbringen oder nutzen, um Erledigungen zu machen. Insbesondere ist darauf zu achten, dass während der 3-stündigen Einwirkphase die Haut nicht der Sonne ausgesetzt sein darf. Ferner darf die Haut auch nicht übermäßig auskühlen, da dies die Therapie-Resultate beeinträchtigen könnte. Aus diesem Grund wird das behandelte Areal mit einem Verband oder einer Schutzfolie abgedeckt. Nach der 3-stündigen Einwirkphase erfolgt eine etwa 7- bis 10-minütige Belichtung mit einer kalten Rotlichtlampe. Durch die Belichtung werden Zellen mit Tumoreigenschaften, wie es bei Aktinischer Keratose der Fall ist, abgetötet. Gleichzeitig wird Kollagenbildung in den tieferliegenden Hautschichten stimuliert. Diese verstärkte Kollagenbildung führt zu einer langfristigen, sichtbaren "Verjüngung" der Haut.

 

Was muss ich nach der PDT-Therapie wissen und beachten?

Während und kurz nach der PDT kann ein mehr oder weniger ausgeprägter Schmerz auftreten. Dieser entsteht durch die gezielte Zerstörung der erkrankten Zellen und ist ein Zeichen für die Wirksamkeit der Therapie. Die Behandlung führt zu einer Entzündung der betroffenen Hautstelle, die ein bis zwei Wochen andauern kann. Diese Entzündungsprozesse sind Folge von Aufräum- und Regenerationsprozessen der Haut, die durch das Absterben der krankhaften Zellen ausgelöst werden. Während der Abheilung nehmen gesunde Zellen den Platz abgestorbener ein. Die PDT hinterlässt darum i.d.R. keine Narben bei einem deutlich verbessertem Hautbild. Dies zählt zum Wirkprinzip der PDT und zeigt, dass die Therapie erfolgreich war.

 

  • Es ist jedoch sehr wichtig, dass Sie die auftretenden Krusten oder Schuppen nicht abkratzen.
  • Des Weiteren sollte insbesondere darauf geachtet werden, dass das behandelte Hautareal 48 Stunden nach der Belichtung nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden darf, da die Haut noch sehr empfindlich ist.
  • Nach zwei Tagen können Sie spezielle Pflegecremes für die entzündete Haut benutzen.

 

Gelegentlich sind behandelte Hautflächen nach der PDT stärker oder schwächer pigmentiert als die umgehende Haut. Normalerweise gleicht sich die Pigmentierung aber innerhalb weniger Tage oder Wochen wieder an. Generell handelt es sich bei der PDT um eine bewährte und äußerst gut verträgliche Therapie.

 

Zahlt meine Krankenkasse diese Behandlungsform?

Die PDT ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen und muss daher von gesetzlich versicherten Patienten selbst getragen werden.

Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten üblicherweise voll­ständig.

 

Die Aktinische Keratose wird seit dem 01.01.15 von den Berufsgenossenschaften als Berufskrankheit anerkannt. Ihre Behandlung kann unter bestimmten Voraussetzungen erstattet werden. Prüfen Sie bei Bedarf gemeinsam mit Ihrem Arzt, ob Sie diese Kriterien erfüllen. Die Kosten für die Behandlung hängen von der Anzahl der zu behandelnden Belichtungsareale ab.

 

Fazit:

Die Photodynamische Therapie (PDT) ist eine hocheffektive Therapie zur Behandlung Aktinischer Keratosen. Sie zeigt in diversen klinischen Studien die höchsten Heilungsraten.

 

Für weitere detaillierte Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich im Deutschen Facharztzentrum Carvoeiro zur Verfügung. Frau Samimi-Fard ist speziell durch Schulungen und Fort­bildungen auf diese wirksame Behandlungsmethode trainiert.