Wir bieten modernste, evidenzbasierte und patientenorientierte Behandlungen sowie Diagnostik von allen akuten und chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Zu diesem Spektrum gehören die koronare Herzerkrankung, Herzklappenfehler, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Kardiomyopathien, Herzmuskelentzündungen, die Abklärung von Bewusstlosigkeiten, Bluthochdruck sowie die Vorbereitung und Nachsorge herzchirurgischer Operationen. Darüber hinaus erfolgt die Nachsorge von Herzschrittmachern, ICD- und CRT-Systemen.

 

Von besonderer Bedeutung sei an dieser Stelle nicht nur die Diagnostik und Therapie bereits eingetretener Herz-/Kreislauf-Erkrankungen erwähnt, sondern auch die Wichtigkeit, all diese Erkrankungen erst gar nicht entstehen zu lassen oder vielmehr in einem sehr frühen Stadium zu diagnostizieren, indem noch entscheidend Einfluss auf ein Fortschreiten genommen werden kann. Dieser Bereich in der Kardiologie wird als kardiovaskuläre Prävention bezeichnet und nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert ein.

Weitere Informationen: kardiovaskuläre Prävention

 

 

 

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

 

Koronare Herzerkrankung (KHK) – Wie entsteht ein Herzinfarkt?

Die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt ist eine Verengung der Herzkranzgefäße, die sogenannte koronare Herzerkrankung (KHK). Sie ist die Folge einer Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), die in allen Blutgefäßen des Körpers auftreten kann und am häufigsten die Herzkranzgefäße betrifft. Diese Ablagerungen bestehen aus Fett (Cholesterin), das im weiteren Verlauf verkalkt und dadurch die Gefäße verhärtet und verengt.

Fließt nicht mehr ausreichend Blut durch die Herzkranzgefäße, kann der Herzmuskel nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. Bereits in diesem Stadium kann es zu belastungsabhängigem Brustschmerz (Angina Pectoris) kommen. Dies muss aber nicht immer der Fall sein. Oft ist das erste Symptom nur eine Kurzatmigkeit unter Belastung oder Luftnot (Dyspnoe).

 

Wird in einem Herzkranzgefäß der Blutfluss vollständig unterbrochen, so dass kein Blut mehr hindurchfließt, kommt es zu einem Herzinfarkt. Dieser kann sich durch anhaltende und bereits in Ruhe auftretende gürtelförmige Engegefühle in der Brust sowie Luftnot bemerkbar machen und erfordert eine sofortige Behandlung mittels eines Herzkatheters.

 

Koronare Herzerkrankungen

 

© DHS / medicalArtworkMainz
A: Das Blut fließt normal
B: Der Blutfluss und damit die Versorgung der Herzmuskulatur mit Sauerstoff ist unterbrochen
C: Verschlossenes Gefäß

 

Welche Anzeichen sprechen für einen akuten Herzinfarkt (akutes Koronarsyndrom)?

Der Prozess einer Arteriosklerose ist schleichend und beginnt oftmals Jahrzehnte vor dem Auftreten der typischen Beschwerden wie Brustschmerz und / oder Atemnot. Zuerst treten diese Beschwerden unter körperlicher oder auch seelischer Belastung (Stress) auf, bevor sie sich in Ruhe bemerkbar machen.

 

Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Starke Schmerzen und Druckgefühl im Brustkorb
  • Massives Engegefühl
  • Atemnot
  • Heftiges Brennen
  • Rückenschmerzen
  • Angstschweiß, kalte und blasse Haut
  • Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch
  • Leistungsknick

 

In diesem Fall umgehend 112 anrufen. Jede Minute zählt!

 

Unterscheiden sich die Beschwerden bei einem Herzinfarkt zwischen Frauen und Männern?

Im Gegensatz zu Männern sind die typischen bereits oben genannten Beschwerden bei Frauen oftmals schwächer ausgeprägt und werden daher unterschätzt.

Zwar treten bei Frauen Herzinfarkte im Vergleich zu Männern später auf (durchschnittlich erst zehn Jahre nach der Menopause (Wechseljahre)), haben aber nach überlebtem Herzinfarkt schlechtere Chancen auf eine Genesung im Vergleich zu Männern. Daher gilt es insbesondere bei Frauen, bereits bei ersten Symptomen diese umgehend abzuklären.

 

Aber auch jüngere Frauen vor den Wechseljahren sollten Beschwerden ernst nehmen. Sollten die erwähnten Risikofaktoren für eine Arteriosklerose zusammen mit einem genetischen Risiko (d.h. Herzinfarkte, Schlaganfälle bei erstgradigen Verwandten oder Geschwistern vor dem 60. Lebensjahr) vorliegen, ist auch hier höchste Achtsamkeit geboten.

 

Herzinfarkt Frauen

 

Wie wird ein Herzinfarkt therapiert?

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Je schneller ein verschlossenes Herzkranzgefäß wieder eröffnet wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine Spätfolgen wie zum Beispiel eine Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen zurückbleiben. Der Goldstandard in solchen Situationen ist die Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung, mit der durch einen Ballon und der Platzierung einer Gefäßstütze (Stent) Herzkranzgefäße wieder durchgängig gemacht werden können. Somit bekommt der Herzmuskel wieder ausreichend Sauerstoff, um sich zu regenerieren.

Damit nach einer Herzkatheteruntersuchung ein Stent offen bleibt und sich nicht wieder verschließt, müssen blutverflüssigende Medikamente dauerhaft eingenommen werden. Darüber hinaus werden durch weitere Medikamente die Risikofaktoren, die zur Entstehung der Gefäßverkalkung beigetragen haben, optimal eingestellt, um zukünftig erneute Ereignisse (Sekundärprävention) zu vermeiden. Dazu sind regelmäßige Untersuchungen bei ihrem Kardiologen notwendig.

 

Gelegentlich ergibt sich die Situation, dass an den Herzkranzgefäßen die Gefäßverengungen in einer so hohen Anzahl und ungünstigen Lokalisation vorliegen, dass die Implantation von Gefäßstützen (Stents) nicht mehr möglich und sinnhaft ist. In solchen Fällen ist dann eine Bypassoperation der einzige Ausweg.

 

Wie wird ein Herzinfarkt therapiert?

© herzmedizin.berlin

 

Welche sind die Risikofaktoren für die Entstehung einer Arteriosklerose?

Als Hauptrisikofaktoren für die Arteriosklerose und somit die koronare Herzerkrankung sind Übergewicht, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen und Bewegungsmangel zu erwähnen.

Auch das Alter an sich ist ein eigenständiger Risikofaktor. Darüber hinaus kann eine genetische Vorbelastung durch Herzinfarkte oder Schlaganfälle in der Familie alle erwähnten Risikofaktoren verschärfen und die Arteriosklerose um ein Vielfaches beschleunigen.

 

Bei Vorliegen solcher Konstellationen ist die regelmäßige Vorstellung bei Ihrem Kardiologen von entscheidender Bedeutung, um die Risikofaktoren so optimal wie möglich einzustellen. Das geschieht im ersten Schritt durch eine adäquate Beratung hinsichtlich einer Umstellung von Lebensgewohnheiten und im zweiten Schritt, wenn notwendig, auch durch Medikamente.

 

Wie häufig sind Kontrollen bei koronarer Herzerkrankung (KHK) oder nach einem Herzinfarkt notwendig?

Die regelmäßigen kardiologischen Nachkontrollen sind von entscheidender Bedeutung und sollten halbjährlich stattfinden. Zu diesen werden mit Echokardiographie und Belastungstests die Durchblutungssituation der Herzkranzgefäße überprüft.

Darüber hinaus wird die medikamentöse Einstellung anhand der Blutwerte (Cholesterin, Blutzucker) kontrolliert und, wenn nötig, angepasst.

 

Wie ist eine Herzschwäche definiert und wie entsteht sie?

Eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist keine eigenständige Erkrankung, sondern in der Regel die Folge einer kardialen Vorerkrankung. Je nachdem, welche Seite des Herzens mehr betroffen ist, wird von einer Rechtsherz- oder einer Linksherzinsuffizienz gesprochen. Als häufigster Grund dafür ist die koronare Herzerkrankung (KHK) anzusehen, bei der es durch verengte Herzkranzgefäße zu Durchblutungsstörungen am Herzmuskel kommt, die im weiteren Verlauf zu einer Beeinträchtigung der Pumpleistung der Herzmuskulatur führen. Aus dieser resultiert im Folgenden die Herzschwäche.

Aber auch Bluthochdruck und vor allen Dingen, wenn er langjährig besteht und nicht ausreichend behandelt wurde, kann zu einer Herzschwäche führen. Dabei kommt es zu einer Verdickung der Herzmuskulatur, wodurch diese unelastischer wird, so dass sich diese nicht mehr ausreichend mit Blut füllen kann. Dadurch verliert das Herz an Pumpleistung. Bluthochdruck gilt daher als häufigste Ursache für die so genannte diastolische Herzschwäche.

 

Schließen oder öffnen Herzklappen nicht mehr richtig, kommt es zu einer Druckerhöhung in den Herzhöhlen, die ebenfalls über die Zeit zu Erweiterungen der Herzkammern führen und in einer Einschränkung der Herzleistung und somit einer Herzschwäche münden kann.

Als weitere Gründe für eine Herzschwäche sind Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) zu nennen. Diese sind oftmals die Folge einer zurückliegenden Virusinfektion. Wird die Entzündung zu spät diagnostiziert und behandelt kann, sich daraus eine Schädigung der Herzmuskulatur ergeben. Dies ist oftmals bei jungen Menschen der Fall, wenn beispielsweise ein Infekt nicht lange genug auskuriert wurde.

 

Neben den oben genannten Ursachen gibt es darüber hinaus noch genetisch bedingte Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien) wie auch Herzrhythmusstörungen (z.B. Vorhofflimmern), welche eine Herzschwäche auslösen können. Weitere und mögliche Auslöser können ein Diabetes Mellitus, langjährig bestehender Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch oder auch bestimmte Medikamente (hauptsächlich Chemotherapeutika) sein.

 

Welche Symptome gehen mit einer Herzschwäche einher?

Eine Herzschwäche beginnt meistens schleichend mit einer zunehmenden Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit. Damit einhergehend ist eine fortschreitende Kurzatmigkeit zu beobachten, welche sich im Laufe der Zeit verstärkt und mit Wassereinlagerungen in den unteren Extremitäten einhergeht.

Darüber hinaus werden oftmals ein beschleunigter Puls und Atem, Husten und Rasselgeräusche, kalte Finger und Füße sowie nächtlicher Harndrang wahrgenommen.

 

Wie wird eine Herzschwäche therapiert?

Im ersten Schritt steht die Behandlung der auslösenden Grunderkrankung wie der koronaren Herzerkrankung, der Einstellung des Blutdrucks etc. an. Im zweiten Schritt kommen Medikamente zum Einsatz, die das Herz zum einen entlasten und zum anderen dadurch die Herzleistung unterstützen und wieder verbessern können. Aber auch Herzunterstützungssysteme wie ein CRT-System mit dem durch mehrere Sonden am Herzen die Kontraktionsabläufe der Herzmuskulatur verbessert werden können, dienen einer Verbesserung der Herzleistung.

Nur in sehr schweren Fällen verbleibt als letzte Therapieform eine Herztransplantation oder ein Kunstherz.

 

Telemedizin

Durch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens wie auch des EKG und speziellen Laborparametern (BNP) lässt sich eine Herzinsuffizienz diagnostizieren und im Verlauf kontrollieren. Durch spezielle telemedizinische Anwendungen, die wir ebenfalls anbieten, kann auch über die Entfernung eine Herzschwäche engmaschig überwacht und therapeutisch gesteuert werden. Dies ergibt sich nicht nur durch die Möglichkeiten von Videokonsultationen, sondern auch durch telemedizinische Verfahren zur optimalen Therapiesteuerung bei herzinsuffizienten Patienten.

Durch regelmäßige Ableitung spezifischer Vitalparameter der Patienten im häuslichen Umfeld werden über eine Cloud-Lösung diese Parameter übertragen, so dass unabhängig vom Aufenthaltsort des Patienten eine konstante Überwachung des Gesundheitszustandes unserer Patienten möglich ist.

 

Wie machen sich Herzklappenerkrankungen bemerkbar und wie sind sie zu therapieren?

100.000 Aktionen pro Tag!

Unser Herz ist ein Hochleistungsmotor. Ohne Pausen pumpt es Blut durch den Körper – jeden Tag, ein ganzes Leben lang. Damit es funktioniert, braucht es sehr viele verschiedene Bauteile, unter anderem die Herzklappen. Sie sorgen dafür, dass die richtige Menge Blut durch das Herz fließt und sind dafür verantwortlich, dass das Blut nur in die vorgesehene Richtung strömt. Also entweder in beide Herzkammern hinein oder wieder hinaus. Bei 70 Schlägen pro Minute führt jede einzelne Herzklappe pro Tag somit rund 100.000 Aktionen aus.

Im Laufe des Lebens können gesunde Herzklappen ihre Funktionsfähigkeit verlieren. Sie können zum Beispiel durch Verkalkungen enger werden, so dass nicht mehr ausreichend Blut hindurch strömen kann. In diesem Fall spricht man von Klappenstenosen (z.B. Aortenklappenstenose). Im Gegensatz dazu können Herzklappen zum Beispiel nach Entzündungen auch undicht werden, so dass Blut in die entgegengesetzte Richtung zurückströmt. Dann spricht man von einer Herzklappeninsuffizienz (z.B. Mitralklappeninsuffizienz).

Unser Herz ist in der Lage, Herzklappenerkrankungen über lange Zeit durch hochkomplexe Mechanismen zu kompensieren, so dass lange Zeit keine Symptome bestehen. Sobald die ersten Symptome wie Luftnot, Leistungsknick, belastungsabhängiger Schwindel oder auch Wassereinlagerungen in den unteren Extremitäten auftreten, stoßen diese Kompensationsmechanismen an ihre Grenzen und zeigen die Ernsthaftigkeit an.

 

Therapie

Durch neue medikamentöse Ansätze lassen sich erstmalig ungünstige Druckverhältnisse in den Herzhöhlen positiv beeinflussen. Sollte es dennoch zu einem Fortschreiten der Herzklappenerkrankung kommen, können je nach Herzklappenerkrankung neben den klassischen Operationen am offenen Herzen heutzutage bei bestimmten Voraussetzungen Herzklappen auch minimalinvasiv über die Leiste ersetzt oder auch durch Clips repariert werden.

Nach jeder Herzklappenoperation ist die regelmäßige kardiologische Nachverfolgung per Echokardiographie und Überprüfung der optimalen medikamentösen Einstellung von entscheidender Bedeutung.

 

Welche Möglichkeiten gibt es Herzrhyhtmusstörungen zu detektieren?

Unregelmäßigkeiten des Herzschlages können völlig normal sein - vor allen Dingen, wenn sie nur kurz auftreten. Halten Sie jedoch länger an und gehen mit Symptomen wie innerer Unruhe, Angst, Schwindel oder auch Übelkeit einher, kann es sich um relevante Herzrhythmusstörungen handeln, welche kardiologisch abgeklärt werden sollten.

Bei jungen Menschen stehen oft Stress und Genussgifte wie Alkohol, Nikotin oder Kaffee als Ursachen für die Entstehung von Herzrhythmusstörungen im Mittelpunkt. Mit zunehmendem Alter und begleitenden Risikofaktoren wie zum Beispiel Bluthochdruck tritt als häufigste Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern oder auch Vorhofflattern auf. Diese gelten als einer der Hauptgründe für Schlaganfälle. Durch das höhere Risiko, im Alter an einer koronaren Herzerkrankung zu leiden, können dadurch auch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen wie Kammertachykardien / Kammerflimmern entstehen. Durch alle Altersgruppen hindurch können auch Funktionsstörungen der Schilddrüse und des Mineralstoffhaushaltes Herzrhythmusstörungen ungünstig beeinflussen oder gar auslösen.

 

Das Ableiten eines EKGs ist für die Diagnose der Herzrhythmusstörung von entscheidender Bedeutung, um die exakte Therapie auswählen zu können. Nicht immer besteht die umgehende Möglichkeit, solch ein EKG schreiben zu lassen. In solchen Fällen kann ein Langzeit-EKG durchgeführt werden, welches bis zu sieben Tage durchgeführt werden kann.

Durch die Weiterentwicklung von Smart Watches und Wearables können heutzutage zumindest Rhythmus­dokumentationen in ausreichend guter Qualität aufgezeichnet werden, welche eine Diagnose und somit Therapie zulassen. Wir unterstützen die Nutzung solcher technischen Hilfsmittel, da diese die Wahrscheinlichkeit erhöhen, gerade bei selten auftretenden Rhythmusauffälligkeiten entsprechende Herzrhythmusstörungen im Alltag einzufangen, damit diese zur weiteren Auswertung an uns weitergeleitet werden können. Somit konnten wir schon viele Herzrhythmusereignisse detektieren, ohne dass die Patienten für ein EKG in die Praxis kommen mussten.

Die Nutzung neuester Technologien in Diagnostik und Therapie für sämtliche Herzerkrankungen und vorrangig Herzrhythmusstörungen wird im Deutschen Facharztzentrum in Zusammenarbeit mit Medizinprodukteherstellern kontinuierlich vorangetrieben.